JOUR FIXE

Veranstaltung im Rahmen des Jour fixe im Burgcafe der Meersburg

Leiterin Fachgruppe Literatur     

Chris Inken Soppa
Hindenburgstr. 16,
78467 Konstanz
07531-99 14 626
cisoppa@daad-alumni.de

Einladung zum Literatur-Café: Jour Fixe auf der Meersburg

Samstag, 13. April 2024, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

Jochen Kelter präsentiert seinen aktuellen Gedichtband „Verwehtes Jahrhundert“.

Jochen Kelters neuer Lyrikband ist ein Rückblick, von 1945 bis ins Heute, eine Bestandsauf- nahme politischer und menschlicher Misere im 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts. Die Sammlung umfasst 12 Zyklen mit je sieben Gedichten. Sie ist geprägt von einem Grundton der Trauer: grimmige Trauer im Politischen, stille Trauer im Privaten. Der Autor sieht der Gesell-schaft, der Welt beim Entgleisen zu, sieht auch ökologisch ein «allmähliches Weltenende» kommen.

Zuflucht bietet nur die Poesie, sie ist «täglich Brot», «einzig Licht der Seele», «die Poesie ist die Waffe einer Zukunft / in der wir Brüder und Schwestern sein werden». Der Stil von Kelters neuen Gedichten ist oft prosanah, aber mit vielen Zeilensprüngen, Schachtelsätzen und ambivalenten Bezügen; er zwingt zum Nachlesen und Nachdenken. Aus der Erinnerung evoziert der Autor starke Bilder, die nach der Lektüre weiterwirken.

Jochen Kelter wurde anno 1946 in Köln geboren. Studium im Deutschland und Frankreich. Seit 50 Jahren lebt er als Schriftsteller auf der Schweizer Seite des Bodensees (von 1993 bis2014 zudem in Paris). Seine Lyrik und Prosa wurden mit verschiedenen Auszeichnungenbedacht, u.a. dem Literaturförderpreis New York, dem Literaturpreis der Stadt Stuttgart unddem Kulturpreis des Kantons Thurgau. Zuletzt bekam er den Award of the Crete InternationalPoetry Festival, Heraklion 2019.


Samstag, 24. Februar 2024, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

Die sieben Farben der Nacht: Performance aus Texten, Originaltönen, Sackpfeife.
Von Andreas Kirchgäßner und Thomas Gunderman

Der Freiburger Autor Andreas Kirchgäßner und der Münchener Sackpfeifenvirtuose Thomas
Gundermann machen sich auf zu einem Festival im Süden Marokkos. Zur Sufi-Bruderschaft
der Gnawa, Nachkommen schwarzer Sklaven. Die Musik der Gnawa ähnelt Jazz und Blues;
ihre Rituale verschmelzen schwarzafrikanische Kulte mit berberischen Einflüssen und dem
arabisch geprägten Sufismus.

„Lila“ nennen die Gnawa ihre Geisterbeschwörungen, die sich vom Abend bis zum Morgen
erstrecken. Für die Leiden ihrer Patienten machen sie einzelne Geister verantwortlich. Im
Verlauf der Nacht tanzen sich die Besessenen zu rasenden Rhythmen in Trance. Dabei
werden ihnen Tücher in den Farben „ihrer“ Geister übergeworfen und Opfer dargebracht.

Gundermann und Kirchgäßner gelang es, an solchen Heilungszeremonien teilzunehmen.
Daraus entstand das Buch „Die sieben Farben der Nacht“, das Autor und Musiker nun
musikalisch-performativ im Renaissancesaal der Meersburg vorstellen werden.

Ich finde verstörend viel Vertrautes in der wolligen Fremdheit. Kirchgäßner schreibt
(er möge mir den Vergleich verzeihen) so, wie eine Kleidermotte frisst. Ich hatte doch
mein glattes europäisches Selbst ordentlich auf den Bügel gehangt, damit es keine
Falten bekommt, und kann es nach der Lektüre nur durchlöchert wieder anziehen.
Durch die Löcher leuchtet das Fremde in den sieben Farben der Nacht.


Christa Ludwig, Schriftstellerin


Der Lyriker Ander Ski liest aus:
Gestern – ist ein neuer Tag

Samstag, 9. Dezember 2023, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

Der Görlitzer und Überlinger Lyriker liest aus seinen Büchern (Verlag Klaus Isele Editor) und neueren Veröffentlichungen.
Martin Walser schreibt in seinem Nachwort:
„Ander Ski kann sich den Worten überlassen, anvertrauen, sie liefern in ihrer gedichteten Folge wie von selbst etwas, was Erkenntnis heißen darf … Er schafft Schönheit um Wahrheit zu gewinnen. Dafür ist man als Leser dankbar.“ Und der Germanist und Komparatist Arata Takeda attestiert: „In Ander Skis Haikus dürfen Lesende zu Gestaltenden werden … Darin liegt etwas zutiefst Zeitgemäßes, nämlich Befreiendes und Ermächtigendes.“
Für den Autor selbst singen Gedichte:
„… Langerahntes in die Morgenröte einer neuen Chaussee.“

Musikalische Begleitung: Péter Bácsi (Project – Resonance), Gitarre.


Die Ravensburger Schriftstellerin Katrin Seglitz stellt ihr neues Buch zur
Gruppe 47 vor

Samstag, 23. September 2023, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

„Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden“ Hotel Kleber Post – die Gruppe 47 in
Saulgau – Texte und Resonanzen


1963 und 1977 fanden zwei bedeutende Tagungen der Gruppe 47 im Hotel Kleber Post in
Saulgau statt. Katrin Seglitz hat Schriftstellerinnen und Schriftsteller gebeten, auf einen Text
aus der Gruppe 47 mit einem eigenen Text zu antworten. Ein reichhaltiges Buch ist
entstanden. Es ermöglicht die Wiederentdeckung von Texten der Gruppe 47, aber auch
Einsichten in die unterschiedliche Art und Weise, zu ihnen in Resonanz zu gehen: kurz und
knapp, ausführlich und verschachtelt, experimentell oder essayistisch. So ist Hermann Kinder
zu Gisela Elsner in Resonanz gegangen, Zsuzsanna Gahse zu Helmut Heißenbüttel, Walle
Sayer zu Gedichten von Günter Eich, Peter Braun zu Hubert Fichte und Nora Gomringer zu
Günter Grass. Insgesamt sind 14 literarische Resonanzen-Paare in dem Buch versammelt.

„Entstanden sind ganz außergewöhnliche Zwiegespräche“ (Sylvia Floetemeyer, Südkurier)

„Katrin Seglitz ist mit diesen ’Resonanz-Paaren’ Verblüffendes gelungen: Der Dialog
zwischen den beiden Schriftsteller-Generationen springt über beim Lesen.“
(Wolfram Frommlet, Schwäbische Zeitung)

Katrin Seglitz hat Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in München und Tübingen
studiert. Sie hat viele Kurzgeschichten und zwei Romane veröffentlicht: „Der Bienenkönig“
und „Schweigenberg“. Von 2014 bis 2021 war sie Mitherausgeberin des Literarischen
Jahreshefts „Mauerläufer“. 2018 erschienen Gespräche mit Geflüchteten aus Syrien: „Meine
traurige Heimat war das schönste Land der Welt. Jetzt ist es das Unglücklichste.“ 2021 wurde
ihre Erzählung „Nuit Blanche“ im Rahmen eines Wettbewerbs zu dem Hölderlinzitat „Wächst
das Rettende auch?“ ausgezeichnet.


Lyrik und Musik mit Bruno Epple und Bernd Konrad

Samstag, 4. März 2023, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

Der Schriftsteller und Maler Bruno Epple liest aus seiner jüngst erschienenen Gedichtsammlung „Arabesken. Reim um Reim“. Hier verbindet er arabisches Versmaß und die alemannische Mundart seiner Heimat Höri mit Wortwitz und Rhythmik. Musikalisch untermalt wird die Lesung von Epples ehemaligem Schüler aus Gymnasialzeiten, dem Jazzmusiker und Komponisten Bernd Konrad am Saxophon.

Bruno Epple wurde 1931 in Rielasingen geboren. Seine Kindheit und Jugend verlebte er in Radolfzell. Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte in Freiburg, München und Rouen. Bis 1989 Gymnasialprofessor. Danach freier Schriftsteller – er schreibt auf Alemannisch und Hochdeutsch – und Künstler. Ausgezeichnet u.a. mit dem Hegaupreis und dem Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen. 2021 erhielt Bruno Epple die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Bernd Konrad erhielt als erster Musiker den Südwestfunk-Jazz-Preis, den ersten Preis des Pan-Music-Festivals in Tokyo, sowie den American-Friendship- Award in New York, mit einem Konzert der New Yorker Philharmoniker. 2018 wurde er vom Ministerium Wissenschaft und Kunst für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Neben seiner Arbeit mit Konzerten und Tourneen war er der erste deutsche Professor für Jazz an einer Musikhochschule.



Die Autorin Dorothea Neukirchen stellt ihren neuen
Roman Leben.Lieben.Erben vor.

Samstag, 25. Februar 2023, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

Leben.Lieben.Erben: Wir schreiben das Jahr 1979 in Westdeutschland. Die junge
Filmemacherin Alix steht kurz vor dem dreißigsten Geburtstag und kämpft in ihrem männlich
dominierten Fernsehsender ums berufliche Überleben. Dann stirbt auch noch ihre Erbtante.
Altes Familienmisstrauen führt zu neuen Komplikationen. Ein Glück, dass Didi, ihre große
Liebe, hinter ihr steht…

Dorothea Neukirchen arbeitete als Schauspielerin, TV-Moderatorin und Filmregisseurin,
bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. Sie hat drei literarische Preise erhalten und ist Mitglied
der Meersburger Autorenrunde.


Die Ravensburger Schriftstellerin Katrin Seglitz stellt ihr neues Buch zur Gruppe 47 vor.

Samstag, 25. Februar 2023, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

1963 und 1977 fanden zwei bedeutende Tagungen der Gruppe 47 im Hotel Kleber Post in
Saulgau statt. Katrin Seglitz hat Schriftstellerinnen und Schriftsteller gebeten, auf einen Text
aus der Gruppe 47 mit einem eigenen Text zu antworten. Ein reichhaltiges Buch ist
entstanden. Es ermöglicht die Wiederentdeckung von Texten der Gruppe 47, aber auch
Einsichten in die unterschiedliche Art und Weise, zu ihnen in Resonanz zu gehen: kurz und
knapp, ausführlich und verschachtelt, experimentell oder essayistisch. So ist Hermann Kinder
zu Gisela Elsner in Resonanz gegangen, Zsuzsanna Gahse zu Helmut Heißenbüttel, Walle
Sayer zu Gedichten von Günter Eich, Peter Braun zu Hubert Fichte und Nora Gomringer zu
Günter Grass. Insgesamt sind 14 literarische Resonanzen-Paare in dem Buch versammelt.

„Entstanden sind ganz außergewöhnliche Zwiegespräche“ (Sylvia Floetemeyer, Südkurier)

„Katrin Seglitz ist mit diesen ’Resonanz-Paaren’ Verblüffendes gelungen: Der Dialog
zwischen den beiden Schriftsteller-Generationen springt über beim Lesen.“
(Wolfram Frommlet, Schwäbische Zeitung)

Katrin Seglitz hat Literatur, Philosophie und Kunstgeschichte in München und Tübingen
studiert. Sie hat viele Kurzgeschichten und zwei Romane veröffentlicht: „Der Bienenkönig“
und „Schweigenberg“. Von 2014 bis 2021 war sie Mitherausgeberin des Literarischen
Jahreshefts „Mauerläufer“. 2018 erschienen Gespräche mit Geflüchteten aus Syrien: „Meine
traurige Heimat war das schönste Land der Welt. Jetzt ist es das Unglücklichste.“ 2021 wurde
ihre Erzählung „Nuit Blanche“ im Rahmen eines Wettbewerbs zu dem Hölderlinzitat
„Wächst das Rettende auch?“ ausgezeichnet.


Die Meersburger Ehrenbürgerin und Schriftstellerin Monika Taubitz liest aus ihrem neuen
Buch Miniaturen der Erinnerung.

Samstag, 17. Dezember 2022, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

In ihrem jüngst erschienenen Buch präsentiert uns Monika Taubitz einen bunten Strauß an
Begegnungen mit ausgewählten und außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Sie erinnert sich an
Felicitas Barg, Ernst Günther Bleisch, Helene Freifrau von Bothmer, Karl Freiherr von
Bothmer, Hilde Domin, Anna Heinze, Johannes Hillen, Schwester Hubertina, André Ficus,
Willibald Köhler, Dino Larese, Else Levi-Mühsam, Hans Lipinsky-Gottersdorf, Fritz Lubrich,
August Marx, Dagmar von Mutius, Peter Horst Neumann, Carl Ritter, Richard Schiedel,
Dietmar Scholz, Max Tau, Hans Tesch, Arnold Ulitz, Wolfgang von Websky, Adam
Zagajewski, Helena Zenker und an eine Gastfamilie 1947.

Monika Taubitz wurde 1937 in Breslau geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit in Markt
Bohrau (Kreis Strehlen), in Breslau und in Eisersdorf (Kreis Glatz). Nach der Vertreibung
1946 lebte sie fünf Jahre in Nordenham (Wesermarsch), siedelte 1951 ins Allgäu um. Sie
arbeitete als Lehrerin, zudem ehrenamtlich in verschiedenen kulturellen Vereinigungen und
am Droste-Museum „Fürstenhäusle“ in der Stadt Meersburg, wo sie 2018 als erste Frau zur
Ehrenbürgerin ernannt wurde. Mehrere Literaturpreise und Ehrungen. Sie schreibt Lyrik und
Prosa. Inzwischen sind mehr als 30 Titel erschienen, davon 10 auch in polnischer
Übersetzung.


Präsentation des achten Literarischen Jahresheftes Mauerläufer mit dem Thema
Strom/Strömung

Samstag, 3.September 2022, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg
(Einlass 14.30 Uhr)

Der Strom ist im Fluss und damit ganz offen. Er kann sich verbreitern zum See, sich
verengen, verästeln oder über Katarakte stürzen. Trotz allen Aufruhrs an der Oberfläche zieht
er stetig seine Bahn. Mal tragend, mal beruhigend, mal mitreißend, mal hoch, mal niedrig,
mal auf verschlungenen Wegen, mal verirrt er sich und endet im Nirgendwo. Er rauscht gegen
Steine, Mauern, Felsen oder Schiffe und bringt das Treibeis zum Klingen.
Man kann im Strom untergehen oder Brücken bauen, ihn anstauen und in Elektrizität
wandeln; Anschluss oder Kurzschluss? Bewusstseinsstrom? Streaming mit wem oder was?
Wir können selbst entscheiden, ob wir uns von einem Strom mitreißen lassen, ihm die Stirn
bieten, an seinen Rändern stehen bleiben oder närrisch mit dem Schiff darüber hinwegfahren.
Auch die Literatur bringt wechselnde Strömungen hervor, die, je nach Zeit, Ort, Geschlecht,
Generation, Herkunft oder Haltung, manches aussprechen und anderes ungesagt lassen.

Nicht zuletzt auch der Mauerläufer unterliegt Strömungen, die Neues bringen, etwa ein neu
zusammengesetztes Herausgeberteam. Oliver Gassner, Larissa Schleher, Volker Sieber,
Chris Inken Soppa, Hanspeter Wieland
und Niels Zubler haben Texte weiterer Autorinnen
und Autoren rund um die Bodenseeregion zusammengestellt. Aus dem druckfrischen
Jahresheft präsentieren Redaktion und geladene Gäste erstmals ausgewählte Beiträge.
Grafikerin Eva Hocke wird die Gestaltung erläutern. Sie hat mit Arbeiten von Künstlerinnen
und Künstlern aus der Region nunmehr zum achten Mal einen aufregenden Mauerläufer
gestaltet.
Den Mauerläufer gibt es seit 2014. Er ist hervorgegangen aus einer Initiative von Autorinnen
und Autoren rund um den Bodensee. Als Basisprojekt, die Redaktion arbeitet ehrenamtlich.
Unter dem Motto „regional, radikal, randständig“ verbreitet sich dieser besondere literarische
Vogel hauptsächlich rund um Bodensee, Allgäu, Oberschwaben, Ostschweiz und Vorarlberg.

Ein Thema fürs neunte Heft im kommenden Jahr ist bereits gefunden: „Auskünfte, Ankünfte,
Zukünfte“. Ausschreibung folgt.


Christa Ludwig liest aus ihrer Erzählung „Alle Farben Weiß“
Samstag, 11. Juni 2022, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg

(Einlass 14.30 Uhr)


Selina ist unzufrieden: Was sie will, das hat sie nicht, und was sie hat, das will sie nicht. Als
junge Restauratorin erhält sie den Auftrag, ein übermaltes spätmittelalterliches Bild
freizulegen. Bei dieser Arbeit mischen sich zwei gegensätzliche, aber gleichermaßen
skandalöse Bilder. Und auch in Selinas Leben kommt Bewegung. Hat sie sich getäuscht? War
das doch Liebe, damals?
Ein kleines Buch mit spannendem kunsthistorischem und theologischem Hintergrund. Eines,
das sich mit der Leserin, mit dem Leser entwickelt. Brüche und Leerstellen fordern zum
Nachdenken auf. Dabei wirkt Christa Ludwigs Sprache klar, klug und schnörkellos-elegant.
Christa Ludwig, 1949 in Wolfhagen bei Kassel geboren, studierte Germanistik und
Anglistik. Spätestens seit sie lesen kann, liebt sie Bücher, früh fing sie auch an, selbst zu
schreiben. Seit 1989 erschienen von ihr Kinder- und Jugendbücher, u.a. ›Blitz ohne Donner‹,
›Die Siebte Sage‹, ›Carlos in der Nacht‹ sowie die fünfbändige Reihe für Erstleser ›Jonas
Weg ins Lesen‹.
Parallel dazu beschäftigte sie sich seit mehr als zwanzig Jahren mit Else Lasker-Schüler. Für
ihr Romanprojekt ›Ein Bündel Wegerich‹ erhielt sie ein Stipendium vom Förderkreis
deutscher Schriftsteller und ein Reisestipendium für Recherchen in Jerusalem vom Verband
deutscher Schriftsteller. 2019 wurde Christa Ludwig zudem mit dem Eichendorff-
Literaturpreis ausgezeichnet.


Autorin Maria Regina Kaiser liest aus ihrer Romanbiografie
Annette von Droste-Hülshoff – Dichterin zwischen den Feuern.
Samstag, 21. Mai 2022, 15 Uhr im Renaissancesaal der Meersburg
(Einlass 14.30Uhr)


„Denn in hundert Jahren möcht‘ ich gelesen werden…“, notiert sie selbstbewusst über ihren
Nachruhm: Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), die wohl bedeutendste
deutschsprachige Dichterin des 19. Jahrhunderts. Als Siebenmonatskind kommt sie auf einer
westfälischen Wasserburg zur Welt, kaum lebensfähig. Aber Annette kämpft. Auch wenn sie
kränklich bleibt, ziehen sich Stärke und Vitalität wie ein roter Faden durch ihre Biografie.
Früh zeigt sich Annettes große Begabung: Hochmusikalisch ist sie, v.a. formuliert sie
meisterhafte Verse. In einer Epoche voller Brüche steht die feinsinnige Poetin zeitlebens in
Konflikt mit der Konvention, zwischen Gehorsam und Auflehnung. Ihre Beziehung zu dem
siebzehn Jahre jüngeren Levin Schücking gerät bald zu einer funkensprühenden
„Liebesfreundschaft“ …

„(…) Leicht und gern zu lesen, unbedingt empfehlenswert, wenn man sich für Annette von
Droste-Hülshoff interessiert (…)“
Saarländischer Rundfunk

Maria Regina Kaiser, Dr. phil., 1952 in Trier geboren, studierte in Frankfurt/Main
Archäologie, Alte Geschichte und Hispanistik. Nach ihrer Promotion war sie bis 1986 in der
Forschung tätig, von 1987 bis 1991 arbeitete sie als Lektorin in einem Wissenschaftsverlag.
Heute ist sie freie Autorin vor allem von historischen Romanen und vielbeachteten
Romanbiografien.

© Soppa


Peter Blickle stellt seinen Roman „Andershimmel“ vor.
Samstag, 5. März 2022, 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg.
(Einlass 14.30 Uhr, Eintritt ist frei, die aktuellen Coronaregelungen sind nachzulesen unter:
www.burg-meersburg.de)


Eine Kindheit in einem pietistischen Dorf: Bruder und Schwester, Schwester und Bruder,
Zwillinge. Aufgewachsen in der Obhut des HErrn, verurteilt vom Dorf, von den Eltern – in
Liebe. Der eine flüchtet in die weite Welt, die andere bleibt zurück. In der Enge. Allein. Flucht
in die Freiheit oder Rückzug in die Resignation? Ist es so einfach?

In poetisch dichten Bildern lotet Peter Blickle die Untiefen menschlicher Beziehungen aus: in
der Enge, in der Weite, zwischen Geschlechtern, Religionen, Welten.

Ein anrührender, ein poetisch-sensibler Roman von starker erzählerischer Kraft, gleichsam
ein schwäbisches Geschwister von Deborah Feldmans berühmt gewordenem Roman
„Unorthodox“.
Ein Roman über das Andere in uns – das andere Geschlecht, die anderen Heimaten, die
anderen Religionen, die anderen Himmel. Welten prallen aufeinander – christliche und
muslimische, amerikanische und deutsche, pietistische und ungeweihte, wissenschaftliche
und spiritistische, und dabei geht es um Menschen in ihrem Ringen um Liebe und
Verbundenheit, in ihrer Sehnsucht nach Erlösung.

Peter Blickle erforscht in seinem Roman „Andershimmel“ die pietistische Gefühlskultur – bis
an die Schmerzgrenze. (Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung)


Peter Blickle, 1961 in Ravensburg geboren, aufgewachsen im oberschwäbischen
Wilhelmsdorf, ist Professor emeritus für deutschsprachige Literatur und Gender and
Women’s Studies an der Western Michigan University in Kalamazoo/USA. Ausgezeichnet mit
zahlreichen Preisen und als Mitglied im PEN International veröffentlichte Peter Blickle 2014
bei Klöpfer & Meyer den Roman „Die Grammatik der Männer“.

© Soppa

Die Schweizer Lyrikerin Ruth Loosli stellt
ihren neuen Gedichtband „Hungrige Tastatur“ vor.

Samstag, den 29. Februar 2020 ab 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg.

Hungrige Tastatur «Dieser Band bringt neue Gedichte von Ruth Loosli, die als Lyrikerin schon lange ihren eigenen Ton gefunden hat. Leichtfüßig, mit schrägem Wortwitz und oft inhaltlich oder formal überraschenden Wendungen, geht sie ganz verschiedene Themen an: Sprache, Natur und Mensch, ironische Selbstbetrachtung, Familie, Freundschaft, Gesellschaft und Politik, Religion und Zeit. Ruth Looslis stetige Beschäftigung mit dem Schreiben spiegelt sich auch in ihren dichten Schreibbildern, von denen einige den Lyrikband begleiten. Irène Bourquin Ruth Loosli, geboren 1959 in Aarberg (Seeland), wo sie aufgewachsen ist. Sie hat drei erwachsene Kinder und ist ausgebildete Primarlehrerin. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet sie in Winterthur. Sie veröffentlicht in Anthologien und Literaturzeitschriften. Ein erster Gedichtband “Aber die Häuser stehen noch” erschien 2009. Es folgte im Wolfbach Verlag (DIE REIHE, Band 5) 2011 “Wila, Geschichten”; dieser Band wurde mittlerweile auf Französisch übersetzt. Aktuell ist in derselben Reihe im Frühling 2016 der Lyrikband “Berge falten” erschienen.

© Soppa

Der Konstanzer Schriftsteller Peter Salomon stellt seinen Erzählband „Vorteile der zweiten Klasse“ vor.
Samstag, den 4. April 2020 ab 15 Uhr im Burgcafé der Meersburg.

Vorteile der zweiten Klasse Fünfundzwanzig autobiographisch grundierte Kurzgeschichten des bedeutenden Dichters vom Bodensee. Der Lebensstoff seiner Jugendjahre in Berlin und der späteren Zeit in Konstanz wird so erzählt, dass exemplarische Bilder der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstehen. Salomons Blick auf die Dinge des Alltags offenbart immer auch deren Komik. Für sein literarisches Werk erhielt Peter Salomon zahlreiche Stipendien und Preise, zuletzt 2016 den Bodensee-Literaturpreis. Er ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland. Sein literarischer Vorlass wird im Deutschen Literaturarchiv Marbach verwahrt.

© Soppa